Nach mehreren Titeln im Jugendbereich hat sich Henri Squire erstmals den nationalen Titel bei den Herren gesichert. In Biberach an der Riß besiegte der Bundesligaspieler des Düsseldorfer Rochusclub den Wiesbadener Timo Stodder im Endspiel der Deutschen Meisterschaften „standesgemäß“ in zwei Tiebreaks mit 7:6(4), 7:6(3).
Das Finale zwischen der hessischen Nummer eins des Turniers und der Nummer zwei im Tableau vom Niederrhein war die erwartet enge Angelegenheit. Eventuell sogar ein Vorteil für den 21-jährigen Squire, denn knappe Matchverläufe war er ganz im Gegensatz zu seinem vier Jahre älteren Gegner, der sich doch sehr souverän bis ins Endspiel vorgespielt hatte, aus den letzten Tagen gewohnt. Zweimal hatte Squire in Viertel- und Halbfinale den finalen Tiebreak benötigt, um als Sieger den Platz zu verlassen, dabei am Freitag gegen seinen Düsseldorfer Mannschaftskameraden Leopold Zimt sogar einen Matchball abwehren müssen.
Squire glänzt in den Tiebreaks
So weit ließ es Squire am Sonntag nicht kommen, insbesondere weil er in Satz eins eine kritische Phase gut überstand. Bei 5:4, eigenem Aufschlag und zwei Satzbällen schien der erste Durchgang für den gebürtigen Duisburger schon unter Dach und Fach zu sein, als sich das Momentum des Matches zu verschieben schien. Timo Stodder (Wiesbadener THC) breakte und lege kurz danach zügig zur eigenen 6:5-Führung nach – die Partie hätte hier durchaus kippen können. Henri Squire fing sich aber und führte den Auftaktdurchgang in eine Tiebreak-Entscheidung, in der er dann wieder voll da war und sich die Satzführung erspielte.
Auch Durchgang zwei ging dann in den Tiebreak, nachdem sich beide Spieler ohne ein Break zuzulassen durch den Satz gespielt hatten. Wieder war es die aktuelle Nummer 505 aus Düsseldorf, die hier zum Satzende hin die Akzente setzte, nach einem mächtigen Aufschlag zum 7:3 konnte Squire schließlich über seinen ersten Deutschen Meistertitel im Herrenbereich jubeln. Drei Jahre nach dem Erfolg von Mats Moraing (2018) geht der Herren-Titel des DTB damit wieder an den Niederrhein.
Der Meistertitel bestätigt die gute Saison 2021
„Es fühlt sich sehr gut an, Deutscher Meister zu sein – vor allem, wenn man auf die Trophäe schaut und sieht, welche Spieler dieses Turnier schon gewonnen haben. Ich finde, wir haben beide heute nicht unser bestes Tennis gespielt, aber nach so einer mental anstrengenden Woche ist das normal. Ich habe gut aufgeschlagen und es in den Tiebreaks geschafft, aggressiv zu spielen, was ein entscheidender Faktor für meinen Sieg war“, freute sich Henri Squire über seinen Premierentitel bei den Deutschen Meisterschaften. Er bestätigt mit diesem nationalen Erfolg ein erfolgreiches Turnierjahr 2021, das ihn durch konstant gute Ergebnisse von einem Rang auf der Weltrangliste im vierstelligen Bereich bis ganz nah heran an die Top 500 der Welt gebracht hat.
Damentitel für Eva Lys
Im Damenendspiel setzte sich die 19-jährige Hamburgerin Eva Lys (Club an der Alster) recht klar mit 6:2, 6:4 gegen die ein Jahr jüngere Mara Guth (TC Bad Vilbel) durch. Für Lys ist es wie für Squire der erste Titel bei den Deutschen Meisterschaften.